Aus der Wirtschaft

Neuer Sprecher bei PwC Deutschland

FRANKFURT AM MAIN. Ulrich Störk wird neuer Sprecher der Geschäftsführung bei PwC in Deutschland. Der 48-jährige Partner übernimmt das Steuer bei der größten deutschen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft zum 1. Juli von Norbert Winkeljohann, der die firmeninterne Altersgrenze für Partner von 60 Jahren erreicht hat. Die 580 Partner votierten per elektronischer Wahl für Störk, der bislang nicht dem Führungsgremium von PwC angehört hat. Der promovierte Ökonom, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer leitet seit 2011 den Standort Frankfurt, mit 2.800 Kollegen und Kolleginnen der größte in Deutschland. Insgesamt hat PwC an 21 deutschen Standorten 10.600 Mitarbeiter. Ulrich Störk übernimmt ein erfolgreiches Haus. Unter Norbert Winkeljohann hat die PricewaterhouseCoopers GmbH die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro übersprungen und erstmals mehr Erlöse im Consulting als in der Wirtschaftsprüfung erzielt. MiK

Kooperation unter Familien

BIELEFELD/BISSINGEN. Die Nahrungsmittelhersteller Dr. Oetker aus Bielefeld und Gropper aus dem baden-württembergischen Bissingen gründen ein Gemeinschaftsunternehmen für Milchprodukte am Niederrhein. Oetker wird in die Moers Frischeprodukte GmbH & Co KG sein dortiges Werk einbringen. Der Standort gehört seit der Übernahme der Privatmolkerei Onken im Jahr 2004 zur Unternehmensgruppe aus Ostwestfalen. Gropper wird Geld einlegen. In Moers sollen künftig Desserts, Joghurts und Quarkprodukte für beide Familienunternehmen hergestellt werden. Während Gropper vor allem für Discounter wie Lidl und Aldi fertigt und seine Produkte unter Handelsmarken wie Milbona oder Milfina verkauft, ist Dr. Oetker ein reiner Markenartikler. Nur die seit 2015 zu Oetker gehörende Konzerntochter Coppenrath & Wiese produziert bislang auch Tiefkühlkuchen und Frosterbackwaren für Handelsmarken. Die neue Kooperation bringt beiden Unternehmen Vorteile. Oetker kann die bestehende Fabrik besser auslasten und Gropper rückt produktionstechnisch näher an die Benelux-Märkte und Norddeutschland. MiK

Niedrigere Steuerquote lässt GFT-Gewinn steigen

STUTTGART. Der auf die digitale Transformation der Finanzbranche spezialisierte IT-Konzern GFT hat im Vorjahr drei Millionen Euro mehr Gewinn gemacht, als zuletzt prognostiziert. Grund für das bessere Abschneiden ist nach Unternehmensangaben eine niedrige Steuerquote. Einmalige Sondereffekte hätten dazu geführt, dass der Konzern nur etwa zwei Prozent Steuern zahlen müsse. Die aktuell im TecDAX notierte GFT SE konnte im vergangenen Jahre vor allem im internationalen Geschäft nicht überzeugen. Der Umsatz erreichte im Geschäftsjahr 2017 418,8 Millionen Euro. Der renommierte IT-Dienstleister beschäftigt aktuell rund 5.500 Mitarbeiter in 11 Ländern und gehört zu den wenigen börsennotierten deutschen Unternehmen mit einer Frau an der Spitze. Seit 2017 führt Marika Lulay den Konzern. Das Unternehmen wird im Ranking der Top-Familienunternehmen geführt, weil das Ehepaar Ulrich und Maria Dietz gemeinsam 36 Prozent der Aktien und Stimmrechte halten. MiK

Troisdorfer kaufen in Reichshof-Wenrath zu

TRIOSDORF. Deutschlands Hidden Champions blühen abseits der Großstädte. Ein Beispiel ist die Reifenhäuser Gruppe, deren Zentrale in Troisdorf zwischen Köln und Bonn liegt und die mit 1500 Mitarbeitern in neun hochspezialisierten Business Units der weltweit führende Anbieter innovativer Technologien und Komponenten für die Kunststoffextrusion ist. Die Rheinländer haben im Januar 2018 den Flachdüsen-Spezialisten EDS aus Reichshof-Wenrath im Bergischen Land übernommen. Der Zukauf soll innerhalb der Reifenhäuser Gruppe als eigenständige, unabhängige Geschäftseinheit agieren. Der Gründer Johannes Müller bleibt als Geschäftsführer im Amt und wird dabei von Uwe Gaedike, Director Operations bei Reifenhäuser unterstützt. „EDS und Reifenhäuser ergänzen sich hervorragend im Hinblick auf Auslegungs- und Fertigungs-Know-how. Als schlagkräftiges Team werden wir unsere Stärken gemeinsam nutzen und ausbauen“, sagt Bernd Reifenhäuser, CEO der Reifenhäuser Gruppe. Mit der Akquisition unterstreicht Reifenhäuser seine Strategie den langfristigen Erfolg durch eigene Entwicklungen und den Zukauf von Know-how in marktrelevanten Technologien abzusichern. „Mit der Übernahme wird die bestehende Expertise auf dem Gebiet Düsenfertigung exzellent ergänzt“, betont Uwe Gaedike. Die EDS beschäftigt 25 Mitarbeiter an den Standorten im nordrhein-westfälischen Reichshof-Wenrath und im oberösterreichischen Inzersdorf im Kremstal. MiK

Hart umkämpfte Sicherheitsbranche

ESSEN. Der Sicherheitsdienstleister Kötter ist im Vorjahr nur leicht gewachsen. Das Familienunternehmen setzte 2017 549 Millionen Euro um und damit 0,7 Prozent mehr als 2016. Der im Januar 2018 verkündete Verkauf der Geldtransportdienste an den schwedischen Konzern Loomis wird sich erst im nächsten Jahresabschluss auswirken, wobei die Essener mitgeteilt haben, dass die Sparte für weniger als ein Zehntel des Umsatzes stehe. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte im Vorjahr um 1,6 Prozent auf 18600. Ein Grund sei die fortschreitende Digitalisierung in der Branche. So komme zum Beispiel im Objektschutz immer mehr Videotechnik zum Einsatz. Im hart umkämpften Sicherheitsgewerbe legte das Unternehmen, das sich als Nummer zwei hinter der spanischen Securitas sieht, durch Neuaufträge im öffentlichen Personennahverkehr und bei Werksfeuerwehren zu. Wegen eines Skandals um gefälschte Fortbildungsnachweise verloren die Essener den Serviceauftrag zur Personalkontrolle am Flughafen Köln/Bonn. Am Düsseldorfer Airport, wo Kötter für die Passagierkontrollen zuständig ist, baut der Sicherheitskonzern die Belegschaft weiter auf, um besser auf Personalengpässe reagieren zu können. MiK

Firmenretter zufrieden

SCHRAMBERG. Hans Jochem Steim bleibt auf Kurs. Auch im neunten Jahr der Übernahme des damals in der Insolvenz steckenden Uhrenherstellers Junghans schreibt das traditionsreiche Unternehmen aus dem Schwarzwald schwarze Zahlen. Die Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG setzte 2017 mit aktuell 115 Mitarbeitern 23,2 Millionen Euro um. Den Umsatzrückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zu 2016 begründet man mit dem strategischen Distributionsrückzug aus Warenhäusern. Zwei Drittel des Umsatzes wurden im Vorjahr auf dem deutschen Heimatmarkt erzielt. Um die Internationalisierung voranzubringen, schlossen die Schramberger eine neue strategische Partnerschaft für den wichtigen US-Markt. Am Stammwerk laufen zudem die Sanierungsmaßnahmen im neunstöckigen, denkmalgeschützten Terrassenbau, der das Wahrzeichen der Uhrenfabrik ist. In dem architektonischen Meisterwerk soll im Sommer 2018 ein einmaliges Museum über die Geschichte des Unternehmens Junghans eröffnen. Weitere Ausstellungsschwerpunkte bilden Schwarzwalduhren sowie Uhren mit Musikspieleinrichtungen und Musikautomaten.

Wacker Neuson vollzieht Erwerb des Händlers KLC in der Slowakei

MÜNCHEN. Das deutsch-österreichische Familienunternehmen Wacker Neuson hat seinen slowakischen Händler KLC übernommen. Mit dem Erwerb erweitert der führende Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen sein Direktvertriebsnetz in Zentraleuropa. Wacker Neuson ist bereits in Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien, Ungarn und den Niederlanden flächendeckend mit eigenen Vertriebs- und Servicestandorten vertreten. Die zwei KLC-Niederlassungen in der Hauptstadt Bratislava und im mittelslowakischen Lu?enec werden weitergeführt. Zur Wacker Neuson Group gehören die Produktmarken Wacker Neuson, Kramer und Weidemann. Das Leistungsangebot richtet sich vor allem an Kunden aus dem Bauhauptgewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau, der Landwirtschaft, den Kommunen, der Recycling- und Energiebranche sowie an Bahnbetriebe und Industrieunternehmen. Der Konzern beschäftigt inzwischen über 5.000 Mitarbeiter weltweit.

Ritter Sport nutzt ausschließlich nachhaltig produzierten Kakao

WALDENBUCH. Die Alfred Ritter GmbH & Co. KG hat im Dezember in der Kategorie Mittelgroße Unternehmen den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2018 erhalten., Die Jury hält den Schokoladenhersteller für ein hervorragendes Beispiel wie Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette vom Kakaoanbau bis zur Verpackung gestaltet werden kann. Jetzt konnte das Familienunternehmen aus Baden-Württemberg vermelden, dass man ab sofort ausschließlich Kakao aus nachhaltigem (und entsprechend zertifiziertem) Anbau einsetzt. Zudem können die Schwaben erstmals die Ernte der eigenen Kakao-Plantage in Nicaragua einbringen. In Mittelamerika baut man seit 2012 einen eigenen Anbaubetrieb auf, um eigene soziale und ökologische Standards umsetzen zu können. Das 1912 gegründete mittelständische Familienunternehmen beschäftigt etwa 1450 Mitarbeiter. Täglich verlassen über drei Millionen Tafeln das Werk in Waldenbuch, um in über 100 Länder exportiert zu werden. MiK

Rückenwind durch Management-Buy-Out

VAREL. Die Deharde Maschinenbau Helmut Hoffmann GmbH wird künftig von Marc Brestrich und Bernd Beschorner geführt. Die Manager des Maschinebau- und Luftfahrtspezialisten übernehmen gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft Süd BG und der Visbeker Schulz Unternehmensgruppe die Geschäfte.

Top-Familienunternehmen: Der Befestigungsspezialist Würth aus Künzelsau gehört dazu.

Hamburger docken in Bremen an

BREMEN. Überraschung an der Waterkant. Wie Ende September bekannt wurde, übernimmt die Bremer Lürssen Werft den Hamburger Konkurrenten Blohm+Voss. Das Kartellamt muss der Übernahme allerdings noch zustimmen. Das Bremer Familienunternehmen hatte bereits vor fünf Jahren den Kauf des traditionsreichen Hamburger Schiffbauers ins Auge gefasst, war aber unter anderem an der ablehnenden Haltung der Betriebsräte gescheitert. Stattdessen stieg der britische Finanzinvestor Star Capital ein.

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