Thermondo GmbH

10115 Berlin

Auszeichnungswürdig für ein innovatives und umweltfreundliches Geschäftsmodell

Grüner Anbieter heizt den Deutschen ein

Die Reaktorkatastrophe von Fukushima war der Anfang vom Ende der konventionellen Energieversorgung. Nicht nur die Kernkraft, auch die fossilen Energieträger werden in Deutschland seitdem zunehmend als Auslaufmodelle betrachtet. Die Unternehmensberater Philipp Adrian Pausder und Florian Tetzlaff erkannten damals schnell, dass die Energiewende auch in Privathaushalten stattfinden würde, und gründeten 2012 Thermondo. Ihre Vision: ein Online-Marktplatz für grüne Energieversorgung. Kunden können sich im Netz Angebote für effiziente Heizungsanlagen erstellen lassen, die von einem eigens entwickelten Algorithmus ermittelt werden. Dieser durchforstet die unternehmenseigene Produktdatenbank, in der ausnahmslos Modelle deutscher Markenhersteller erfasst sind; installiert werden die Anlagen von Handwerksmeistern vor Ort, die bei Thermondo festangestellt sind.

Das Credo des Start-ups ist es, den Kunden ein Komplettpaket rund um die Heizungsinstallation anzubieten: Zum Portfolio gehören die ausführliche Beratung, die Erstellung von Angeboten, die Beantragung staatlicher Fördermittel, Demontage und Entsorgung der Altanlage, Lieferung und Montage des neuen Heizgerätes sowie Koordination mit dem Energieversorger und dem Schornsteinfeger – eine branchenweit einzigartige 360-Grad-Dienstleistung. Heute verwundert es nicht, dass die Nachfrage groß ist und der Umsatz von Thermondo in den vergangenen beiden Jahren um 650 Prozent steigen konnte. Dabei hatten die Gründer anfangs noch Zweifel, wie Philipp Adrian Pausder berichtet: „Wir hatten damals die Befürchtung, dass wir mit dieser Geschäftsidee zu früh dran sind, aber so war es dann nicht. Wir waren einfach die Ersten.“

Als erster online-basierter Heizungsanbieter will Thermondo in Zukunft den Energiemarkt digitalisieren. Geschäftsführer Pausder sieht Parallelen zur Entwicklung des Mobilfunkmarktes: „Der hat sich zu Beginn in den 1990er-Jahren rasant und radikal verändert. Und heute erleben wir das gleiche mit dem Energiemarkt“, führt der 41-Jährige aus. Die Teilnahme am Finale des Entrepreneur of the Year ist aus seiner Sicht eine Belohnung für den Mut, mit dem er und sein Team sich in der ersten Zeit durch schwere Tage gekämpft haben. „Ein Energieunternehmen mit dieser Art tiefer vertikaler Integration kombiniert mit schnellem Wachstum gibt es sonst nicht – schön, dass das auch außerhalb unseres eigenen Ökosystems so wahrgenommen wird.“