Obwohl der Begriff „Bauer“ traditionell für eine simple, erdverbundene Betrachtungsweise der eigenen Umwelt steht, läuft in der Landwirtschaft schon lange nichts mehr ohne fundierte wissenschaftliche Analysen. Labore erfassen Daten zur Luft- und Wasserqualität, untersuchen Böden auf ihren Nährstoffgehalt und bewerten das Gefährdungspotenzial von Abfällen. Die meisten dafür zuständigen Institute befinden sich in staatlicher Hand, so dass die Idee, ein privatwirtschaftliches Analyselabor zu gründen, zunächst auf große Skepsis stieß.
1986 rief Professor Ludwig Reiner von der Technischen Universität Weihenstephan AGROLAB ins Leben, der damalige Doktorand Paul Stefan Wimmer wurde als Geschäftsführer berufen. Zusammen mit drei Mitarbeitern setzte er in einer ehemaligen Dorfschule in Oberhummel die Geschäftsidee des Professors um: Als erstes Labor bot AGROLAB Bodenuntersuchungen zusammen mit einer ausgefeilten Düngeempfehlung für den gesamten Landwirtschaftsbetrieb an, und zwar auf der Basis von computergestützten Prozessen – in einer Zeit, als für solche Berechnungen noch jede Menge Papier und Bleistifte verbraucht wurden. Paul Stefan Wimmer hatte jedoch eine klare Vision von einem erfolgreichen Geschäftsmodell: „Ich vermisste die Serviceorientierung bei den damals vorwiegend staatlichen Laboren. Ich wollte Kunden mit einem privaten Labor hochzuverlässige Analytik preiswert und termingerecht liefern. Daher haben wir von Anfang an auf die drei Säulen arbeitsteilige Prozesse, konsequente IT-Unterstützung und strikte Dienstleistungsorientierung gebaut. So ist es möglich gute Qualität und belastbare Analytik mit Service und Schnelligkeit zu kombinieren.
“Sein Konzept ging auf. Heute beschäftigt die AGROLAB GROUP mehr als 1.400 Mitarbeiter in 21 Niederlassungen in ganz Europa. Paul Stefan Wimmer bestimmt heute die Geschicke der Gruppe als Geschäftsführender Gesellschafter. Er legt Wert auf flache Hierarchien und Vermeidung überflüssiger Kosten, um den Kunden ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten zu können. Genauso wichtig wie die ständige Qualifizierung der Mitarbeiter ist der Nachwuchs. Deshalb bildet AGROLAB jedes Jahr mehr als 50 junge Menschen zum Chemielaboranten aus und bindet sie nach Möglichkeit langfristig ans Unternehmen. „Unser Erfolg basiert schließlich nicht nur auf strategischen Entscheidungen“, erklärt der Geschäftsführer seine Philosophie. „Jeder einzelne Mitarbeiter trägt zur Entwicklung des Unternehmens bei. Wir möchten unseren Mitarbeitern eine zweite Heimat bieten, in der sie sich wohl fühlen und entfalten können.“
Die Kombination von revolutionärem Geschäftsmodell und sozialverträglicher betrieblicher Infrastruktur führte bereits 2013 zu einer Nominierung für den Entrepreneur of the Year Award. Für Paul Stefan Wimmer nutzt sich diese Form der Anerkennung allerdings keineswegs ab: „Es ist eine Auszeichnung für mein Lebenswerk, die belegt, dass ich für AGROLAB die richtigen Entscheidungen getroffen und einen anerkanntermaßen erfolgreichen Weg eingeschlagen habe.“
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